Wechselwirkungen: Die Verkehrssituation im Osten und Westen wirkt auf Freiburg, und umgekehrt

Fakten: 

  • Die B31 belastet viele Orte, nicht nur Freiburg. Maßnahmen entlang der B31 an einem Ort wirken auch anderswo.
  • Quer über den Schwarzwald wurde in den letzten Jahren der Ausbau der B31 zu einer mindestens dreispurigen Schnellstraße betrieben, welche damit zu einem zentralen Teil der europäischen Magistrale Madrid-Warschau wird.
  • Die in Richtung Donaueschingen liegende und 2019 fertig gestellte LKW-Tank-und Rastanlage Friedenweiler (3,7 ha) beim früheren Holzwerk Rötenbach (ein Vollanschluss ist offensichtlich für später geplant) hat 40 LKW-Stellplätze. Dies entspricht einer stark frequentierten Autobahnraststätte, z.B. A5 Breisgau-Ost: 47, Rasthof Weil: 50 Plätze. Die Infrastruktur der Anlage wird weiter vergrößert (z.B. Hotel, Seminarbau). Obwohl bis jetzt privat betrieben, flossen über 9 Mio. Euro öffentlicher Mittel in diesen Rasthof – ein Beispiel für die sogenannte „Public Private Partnership“, aus der sich weitere Sachzwänge ergeben.
  • Die 2. Gauchachtalbrücke bei Döggingen soll in den kommenden Jahren für ca. 57 Mio. Euro gebaut werden[8].
  • Im Westen Freiburgs ist eine autobahnähnliche Straße durch die Tuniberg-Randorte bis Breisach mit Anschluss an das französische Autobahnnetz in Planung, wobei über die Trassenvariante noch nicht entschieden ist.

Probleme:

  • Die bereits erfolgte und weiter geplante Beschleunigung im Osten und Westen Freiburgs wird zur Verkehrszunahme auch mitten in Freiburg führen, insbesondere durch LKWs.
  • Eine Verkehrsbeschleunigung in Freiburg durch den Tunnel macht diese Ost-West-Verbindung noch attraktiver und erhöht damit Probleme an anderen Orten, z.B. in Falkensteig.
  • Die Investition hoher Geldsummen und die damit einhergehenden ökologischen Schäden passen in keiner Weise zu Klimaschutz und Verkehrswende. 

Standpunkte:

  • Wir wollen keine Schwarzwaldautobahn. 
  • Zwischen A 5 und Donaueschingen: Kein Bau der unnötigen zweiten Gauchachtal-Brücke, kein Ausbau der Raststätte und keine weiteren Infrastrukturmaßnahmen, die verkehrssteigernd wirken.
  • Zwischen Freiburg und Breisach muss aller Schwerlast- und Durchgangsverkehr wie bisher über die B31 zur A5 und dann über die vorhandene Schnellstraße nach Breisach geführt werden. Bezüglich eventueller Ortsumfahrungen (z.B. Wasenweiler) schließen wir uns den Positionen der örtlichen Initiativen an, insbesondere der BI „B31 West-Nein Danke“.
  • Finanzmittel müssen in andere Verkehrsarten, insbesondere in die weiter Verbesserung der Bahninfrastruktur investiert werden.

[8] BZ, 2. Dezember 2020