Die Baustelle an der B31 ist kein Plädoyer, sondern eine Notwendigkeit. Die Ingenieure und Techniker beim Tiefbauamt der Stadt müssen die Schwarzwaldstraße nicht mit großem technischem, finanziellem und zeitlichem Aufwand sanieren, weil sie für oder gegen etwas plädieren, sondern weil der Straßenzustand dazu zwingt, um die Strecke befahrbar zu halten und schlimmsten Lärmspitzen für die geplagten Anwohner ein wenig abzumildern. Es scheint, sie haben das samt Umleitungsplanung mit Hilfe der bei der Hitze schwer schuftenden Bauarbeiter gut gemacht.
Bis ein Stadttunnel je kommen könnte, wird es noch viele solche Baumaßnahmen und Umleitungen geben müssen. Die B 31 in Richtung Westen im Bereich Schwabentorbrücke und Mariensteg wurde mit dem Schienenübergang der Linie 1 im April und Juni 2019 aufwendig saniert. Nach gerade drei Jahren haben die schweren Last- und Sattelzüge bereits wieder tiefe Rinnen in den neuen Asphaltbelag gedrückt, in denen man schon bei mittleren Regengüssen wunderbar Bächleboote fahren lassen könnte (wenn da nur die Laster nicht wären).
Der Straßenunterhalt der Bundesstraßen kostet die Stadt jährlich rund 780 000 Euro. Dabei bleibt es sicher die nächsten 20 bis 25 Jahre, vielleicht auch noch viel länger. Der Kommentator meint, nur der Stadttunnel könne Entlastung bringen.
Ja, die B 31 braucht Entlastung! Sie braucht sie aber nicht erst mit einem Tunnel, dessen Realisierung in den Sternen steht.
Der Stadtredaktion stünde es gut zu Gesicht, sich ihren Blickwinkel nicht von den örtlichen und überörtlichen Entscheidungsträgern einengen zu lassen. Wie wäre es, mit einem Transitverbot für schwere Lkw oder mit einer Maut nach Schweizer Muster: achtmal so hoch wie bei uns, auf allen Straßen und für alle Lkw ab 3,5 Tonnen, also auch für Amazon und Co.?
Kurt Höllwarth, Freiburg